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Aus der Geschichte des Amtsgerichts Helmstedt

Geschichte des Amtsgerichts

Auf dem Territorium des heutigen Landkreises Helmstedt, dessen Gebiet sich mit dem Zuständigkeitsbereich des jetzigen Amtsgerichts Helmstedt deckt, gab es ursprünglich drei Amtsgerichte ( Schöningen, Königslutter und Helmstedt ). Für die Gemeinde Lehre, die dem aufgelösten Landkreis Braunschweig angehörte, war das Amtsgericht Braunschweig zuständig.

Im Jahre 1849 entstanden in der Stadt Helmstedt zwei Gerichte :

- ein Kreisgericht für die Ämter Calvörde, Helmstedt, Königslutter, Schöningen und Vorsfelde sowie

- ein Amtsgericht für das Amt Helmstedt.

Die Reichsjustizverfassung vom 27.1.1877 führte zu einer Vereinheitlichung der Justizorganisation im Deutschen Reich. Die bis dahin bestehende eigenständige Gerichtsverfassung des Herzogtums Braunschweig wurde durch Gesetz im Jahre 1879 aufgehoben. Die in Helmstedt und an anderen Orten des Herzogtums bestehenden Kreisgerichte wurden aufgelöst, zwei Landgerichte ( Braunschweig und Holzminden ) wurden eingerichtet und die bestehenden Amtsgerichte blieben erhalten. Das Amtsgericht Helmstedt übernahm das Gebäude des ehemaligen Kreisgerichtes an der Bötticherstrasse. In diesem neoklassizistischen Gebäude sind nach kompletten Umbau heute im wesentlichen die Sitzungssäle des Gerichtes untergebracht.

Die kommunale Gebietsreform in den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts führte zu einer erheblichen Vergrößerung des Gerichtsbezirks.

Am 1.7.1973 wurde das Amtsgericht Schöningen aufgelöst und dem Amtsgericht Helmstedt zugelegt.

Die Auflösung des Amtsgerichts Königslutter erfolgte zum 1.5.1974. Auch um dessen Gebiet wurde das Amtsgericht Helmstedt erweitert.

Schließlich übernahm das Amtsgericht Helmstedt am 1.1.1983 auch die Zuständigkeit für die Gemeinde Lehre, die zuvor zum Bezirk des Amtsgerichts Braunschweig gehört hatte.

Seitdem deckt sich der Zuständigkeitsbezirk des Amtsgerichts Helmstedt mit dem Gebiet des Landkreises Helmstedt.

Infolge der Bezirkserweiterungen bot das alte Gerichtsgebäude nicht mehr genügend Raum für alle Mitarbeiter. 1983 wurde der große moderne Anbau fertiggestellt. Hier ist eine sehr gute Verknüpfung zwischen Altem und Neuem gelungen.

Doch nicht nur Erweiterungen erlebte das Amtsgericht Helmstedt.

Bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1993 oblag die Vollstreckungsleitung der Jugendarrestanstalt Königslutter, die in den "alten" Gebäuden des aufgelösten Amtsgerichts Königslutter in der Amtsgasse untergebracht war, dem Jugendrichter des Amtsgerichtes Helmstedt. Sie verfügte über 30 Arrestplätze für männliche Jugendliche und war bis zu ihrer Auflösung voll ausgelastet. Heute befindet sich in den Gebäuden eine Abteilung der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel.

Im "neuen" Gebäude des vormaligen Amtsgericht Königslutter, das kurz vor dessen Schließung fertiggestellt worden war, wurde 1974 die "Niedersächsische Justizakademie" eingerichtet, eine zentrale Fortbildungsstätte für die gesamte niedersächsische Justiz. Die Verwaltung der Akademie oblag dem Amtsgericht Helmstedt. Nach Auflösung dieser Akademie im Jahre 2000 und erheblichen Umbauten hat nun die Polizei Königslutter in diesem Gebäude ein gutes Unterkommen gefunden.

Infolge von Zentralisierungen hat das Amtsgericht Helmstedt folgende Aufgabenbereiche verloren:

- Insolvenzsachen ( 1999 Amtsgericht Wolfsburg )

- Handelsregister ( 2002 Amtsgericht Wolfsburg, ab 01.08.2005 Amtsgericht Braunschweig)

- Vereinsregister (ab 01.08.2005 Amtsgericht Braunschweig)

- Partnerschaftsregister (ab 01.08.2005 Amtsgericht Hannover)

- Mahnsachen ( 2003 jetzt Zentrales Mahngericht beim Amtsgericht Uelzen)

Seit September 2013 obliegt die Behördenleitung dem Direktor des Amtsgerichts Dr. Stefan Miersch.

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